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Telefonzellen scheinen heute aus der Zeit gefallen. Sie wurden aus dem öffentlichen Raum verbannt oder zu Bücherschränken umfunktioniert. Beim „Cockpit Collective“ werden diese Relikte als echte Zeitmaschinen neu erfunden. Ob auf dem Leipziger Burgplatz oder dem Paulsplatz in Frankfurter/Main: Wer im Mai 2023 die „Fernsprecher“ betritt, wird im Augenblick der Gegenwart mit verschiedenen Persönlichkeiten verbunden.

Was können uns Wegbereiter:innen unserer heutigen Demokratie wie Clara Schumann, Johann Wolfgang Goethe, Margarete Mitscherlich, Fritz Bauer, Gerda Taro, Bruno Vogel oder Irmtraud Morgner zur Geschichte und Gleichberechtigung sagen? Dank der Erfindung einer interaktiven Theater-Zeit-Maschine bekommen die Besucher:innen Gelegenheit, eigene Fragen und Erfahrungen mit ihnen per Videotelefonie zu teilen. Wie in einer klassischen Telefonzelle reichen hier 50 Cent für ein 15-minütiges Gespräch.

175 Jahre Frankfurter Nationalversammlung: Deutsche Demokratiegeschichte in Leipzig und Frankfurt/Main

1848 wurde in der Frankfurter Paulskirche das erste frei gewählte deutsche Parlament abgehalten und die Grundlage für eine vereinte Verfassung geschaffen – die Idee von Freiheit und Grundrechten wurde geboren. Auch wenn die Revolution scheiterte, hat sie die Weichen für unsere heutige Demokratie gelegt.

Anlässlich dieses 175. Jahrestages wurde das „Cockpit Collective“ als offizieller Beitrag der Stadt Leipzig zum Frankfurter Paulskirchenfest 2023 in die Mainmetropole eingeladen, um Besucher:innen mit Künstler:innen und engagierten Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen der Demokratiegeschichte zu verbinden.

Termine

Leipzig, Burgplatz:

11. und 12. Mai 2023, jeweils von 16 bis 21 Uhr

Frankfurt a.M., Paulsplatz:

18. bis 21. Mai 2023, jeweils 13 bis 21 Uhr

Impressionen vom Paulsplatz in Frankfurt am Main

Die Cockpit-Collective-Crew

Gerda Taro: Fotografin, Antifaschistin

Geboren 1910 in Stuttgart, gestorben 1937 in El Escorial

Geboren als Gerta Pohorylle gelang es der Antifaschistin mit jüdischen Wurzeln rechtzeitig aus Deutschland zu verschwinden. In Paris traf sie den noch unbekannten André Friedmann. Gemeinsam avancierten sie als Gerda Taro und Robert Capa zu Pionieren der Fotoreportage und dokumentierten den Spanischen Bürgerkrieg …

Gerda Taro wurde am 1. August 1910 in Stuttgart geboren und wuchs bei ihrer wohlhabenden Tante auf. Bei der Internationalen Werkbundausstellung "Film und Foto" in Stuttgart im Jahr 1929 sah sie den Aufruf "BENUETZE KUNST ALS WAFFE", den sie sich zu ihrem späteren Credo wählte. Aufgrund der nationalsozialistischen Machtübernahme emigrierte Taro nach Paris, wo sie André Friedman kennenlernte. Zusammen arbeiteten sie als Fotografen unter dem Pseudonym Robert Capa und Gerda Taro. Am 4. Februar 1936 erhielt Taro ihren ersten Presseausweis von einer Fotoagentur in Amsterdam. Während des Spanischen Bürgerkriegs dokumentierte sie das Kriegsgeschehen aufseiten der Republikaner. Als sie am 25. Juli 1937 bei El Escorial einen Angriff der deutschen "Legion Condor" fotografierte, überlebte sie zunächst einen Bombenhagel, wurde aber versehentlich von einem republikanischen Panzer überrollt. Einen Tag später erlag sie ihren schweren Verletzungen. Erst hunderte 1995 in einem Koffer aufgefundene Filmrollen brachten Gewissheit über ihre Urheberschaft an vielen berühmten Aufnahmen, die bisher fälschlicherweise Robert Capa zugeschrieben worden waren.

>> Zur Video-Botschaft von Gerda Taro <<

Quelle: https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/frauen/1000-jahre-leipzig-100-frauenportraets/detailseite-frauenportraets/projekt/taro-gerda-gerta-pohorylle

 

Bruno Vogel: Pazifistischer Schriftsteller, Pionier der Homosexuellen-Bewegung

Geboren 1898 in Leipzig, gestorben 1987 in London

Immer wenn das Telefon nicht klingelt, ist es für ihn: Bruno Vogel, Schriftsteller und Schwulenaktivist, war auch ein Meister des Verschwindens. Ungeduld? Vorhersehung? Ist er heute fast vergessen, weil er seiner Zeit so weit voraus war? Dann wird es für ein Gespräch mit ihm in unserer Gegenwart höchste Zeit.

Bruno Vogel war deutscher Schriftsteller, Pazifist und Menschenrechtler. Er wuchs in einer bürgerlichen Familie auf und studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. 1916 nahm er freiwillig am Ersten Weltkrieg teil, aus dem er geläutert zurückkehrte. 1922 gründete er in seiner Heimatstadt Leipzig die „Gemeinschaft Wir“, um gegen gesellschaftliche und rechtliche Diskriminierung Homosexueller vorzugehen. Sein Erstlingswerk "Es lebe der Krieg!" (1924) wurde aufgrund seines pazifistischen Inhalts verboten und löste einen gerichtlichen Prozess aus. Sein Jugendroman "Alf" (1929) war eines der ersten Werke der deutschsprachigen Literatur, dass sich positiv mit homosexuellen Empfindungen auseinandersetzte und somit für große Aufmerksamkeit sorgte. 1931 flüchtete er vor den Nationalsozialisten. Er ließ sich schließlich in London nieder, wo er 1987 im Alter von 88 Jahren verstarb. Vogel war auch in Südafrika und London journalistisch und schriftstellerisch tätig. Er wurde später als wichtiger Zeitzeuge und Chronist deutscher Verhältnisse bekannt.

>> Zur Video-Botschaft von Bruno Vogel <<

Quelle: https://magnus-hirschfeld.de/gedenken/personen/vogel-bruno/

Margarete Mitscherlich: Psychoanalytikerin, Autorin

Geboren 1917 in Gravenstein, gestorben 2012 in Frankfurt/Main

Ambivalenzen wurden zum Thema und Forschungsfeld der 1917 im Deutsch-Dänischen Grenzgebiet geborenen Psychoanalytikerin und Autorin. Mit ihrem 1967 gemeinsam mit ihrem Mann verfassten Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“ erweiterte sie im Nachkriegsdeutschland den analytischen Fokus über das einzelne Individuum hinaus auf die Verfasstheit einer ganzen Gesellschaft.

Margarete Mitscherlich-Nielsen war Psychoanalytikerin, Medizinerin und Autorin. Sie studierte Medizin und Literatur in München und Heidelberg und promovierte 1950 in Tübingen. 1947 traf sie in der Schweiz Alexander Mitscherlich (1908-1982). Gemeinsam arbeiteten sie in den 1950er-Jahren an Lehranalysen in London und holten die Psychoanalyse aus dem Exil zurück nach Deutschland. 1960 gründeten sie das Sigmund-Freud-Institut. Margarete Mitscherlich war lange Jahre Herausgeberin der Zeitschrift "Psyche" und "outete" sich 1977 in der ersten Ausgabe der EMMA als Feministin. Neben Publikationen zur Psychoanalyse verfasste sie mehrere Bücher zum Feminismus, darunter "Die Zukunft ist weiblich" und "Über die Mühsal der Emanzipation".

>> Zur Video-Botschaft von Margarete Mitscherlich <<

Quelle: http://margarete-mitscherlich.de/lebenslauf/

 

Irmtraud Morgner: Schriftstellerin, Feministin

Geboren 1933 in Chemnitz, gestorben 1990 in Berlin

Warum kennen Sie Irmtraud Morgner nicht? Sie wollte Lokführerin werden wie ihr Vater, wurde aber Schriftstellerin. Eine der besten, fantasievollsten und am wenigsten angepasstesten der DDR. Ihre Bücher handeln von Zeitreisen und vom Suchen nach einem Ausweg aus den Dualismen von Matriarchat und Patriarchat, Sozialismus und Kapitalismus und weiteren Beschränktheiten, denen wir Erdlinge uns noch immer zu unterwerfen pflegen.

Irmtraut Morgner wurde 1933 in Chemnitz geboren und wuchs als Einzelkind in einer proletarischen Familie auf, in der es keine Bücher gab. Trotzdem wurde sie zu einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen der DDR. Nach dem Abitur studierte sie Literaturwissenschaft in Leipzig und arbeitete anschließend als Redaktionsassistentin bei der Zeitschrift "Neue Deutsche Literatur" in Berlin. In den 60er Jahren entwickelte sie ihre eigene Schreibweise mit einer Mischung aus Fantastik, groteskem Humor und sprachlichem Lakonismus. Ihr Roman "Hochzeit in Konstantinopel" präsentierte ihre unverwechselbare Schreibweise und ihre offene Darstellung erotischer Sujets. In den 70er Jahren reiste sie mit Paul Wiens nach Paris, Rom und Moskau. Ihr Roman "Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura" brachte ihr internationale Anerkennung und den Ruf als "Feministin der DDR". Morgner wurde ins Präsidium des Schriftstellerverbandes gewählt und stand zu anderen Autoren, die gegen die Biermann-Ausbürgerung protestierten. Nach längerer Krankheit erschien 1983 ihr Roman "Amanda", der den Eintritt der Frau in die Historie behandelt und von einem der ersten Frauenpaare der Weltliteratur handelt. Irmtraut Morgner starb 1990 in Berlin.

>> Zur Video-Botschaft von Irmtraud Morgner <<

Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz65461.html

 

Clara Schumann: Klaviervirtuosin, Komponistin

Geboren 1819 in Leipzig, gestorben 1896 in Frankfurt am Main

Die Klaviervirtuosin wurde berühmt als Wunderkind ihres Vaters und als Frau und Muse Robert Schumanns. Doch sie war auch Komponistin und lebte nach Schumanns frühem Tod ein für Frauen ihrer Zeit ungewöhnlich selbstbestimmtes Leben. Heute, am Tag vor ihrem nächsten Konzert, hat sie etwas Zeit für ein paar nie geschriebene Mails und ein kurzes Gespräch über all die Erwartungen, die wir Nachgeborenen auf sie projizieren.

Clara Josephine Schumann, geboren als Clara Wieck 1819 in Leipzig, war eine der meist gefeierten deutschen Frauen des 19. Jahrhunderts. Sie erhielt bereits in jungen Jahren ein rigoroses Klaviertraining und galt als Wunderkind mit überragender Musikbegabung. Als Pianistin und Komponistin erlangte sie weltweite Bekanntheit und war zudem als gefragte Pädagogin tätig. Heute ist sie vor allem durch ihre gegen den Willen des Vaters erkämpfte Ehe mit dem Komponisten Robert Schumann berühmt. Doch auch diese Ehe war von traditionellen Rollenbildern geprägt, die Clara trotz ihres eigenen Talents in die Rolle der Hausfrau und Mutter zwangen. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1856 widmete sie ihr Leben der Verbreitung der Musik ihres Gatten und dem Wohl ihrer Kinder. Heute wird ihr selbstbestimmter Kampf inmitten von Konkurrenz und persönlichen Enttäuschungen von der Clara-Schumann-Forschung gewürdigt.

>> Zur Video-Botschaft von Clara Schuhmann <<

Quelle: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/clara-schumann-geb-wieck/

Robert Blum: Revolutionär

Geboren 1807 in Köln, gestorben 1848 in Wien

Wer war dieser Aufklärer, Katholik, Aufrührer, Revolutionär, Parlamentarier, Barrikadenkämpfer, Handwerker, Vertreter für Stadtbeleuchtungen, stellvertretender Theaterdirektor, Schriftsteller und Herausgeber, der sich als politischer Aktivist für die bürgerliche Verfassung eines vereinten Deutschlands in einem Bund europäischer Staaten für Grundrechte, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit einsetzte, der schließlich zum Märtyrer der gescheiterten Revolution von 1848 gemacht wurde? Kann er selbst uns vielleicht erklären, warum man einen wie ihn so lange vergessen hatte?

Robert Blum kam 1807 in Köln als erstes von drei Geschwistern in einer Kölner Arbeiterfamilie zur Welt. Nach dem frühen Tod seines Vaters gerät die Familie immer stärker in Not. Er erlernt den Beruf des Gelbgießers, eines auf Messing spezialisierten Kunstschmieds. Zum Ende der folgenden Wanderjahre beginnt er als Handelsvertreter für einen Laternenfabrikanten zu arbeiten, dessen Unternehmen sich „Gesellschaft zur Beleuchtung der Städte“ nennt. Er lernt nicht nur zahlreiche deutsche Städte kennen, sondern er erweist sich auch als kluger und geschickter Verhandler und Kommunikator. Als die Firma in finanzielle Schwierigkeiten gerät, wird er entlassen. Blum ist 22 Jahre alt als im Sommer 1830 in Paris die Juli-Revolution ausbricht. Sie wird auch in Deutschland zu einem Initial und befördert die Politisierung der Jugend. Zurück in Köln verschlägt es Blum zunächst als Kassenwart und Sekretär des Direktors ans dortige Theater. Hier wird seine Leidenschaft für die Dramatik und insbesondere für Schiller geweckt, weshalb er 1932 seinem Direktor an das Leipziger Theater folgt. Hier wird er innerhalb eines Jahrzehntes einer der bekanntesten Köpfe der Stadt, versucht sich als Theaterdichter, entdeckt das Leipziger Schillerhaus wieder und initiiert in Umgehung des politischen Versammlungsverbots jährliche Schillerfeiern.

Als es 1845 in Leipzig zu gewalttätigen Unruhen kommt, bei denen das Militär einschreitet und acht unbewaffnete Demonstranten erschießt, schlägt Blums Stunde. Er überzeugt die daraufhin zusammenströmende in einer berühmten Ansprache „keine Gewalt“ anzuwenden. Spätestens jetzt wird er zum Volkstribun. Als 1848 die Revolution ausbricht und die erste deutsche Nationalversammlung ausgerufen wird, ist er einer der sächsischen Vertreter die nach Frankfurt aufbrechen.

Doch schon im Herbst 1848 wendet sich das Blatt. Das Parlament verstrickt sich in endlose Debatten und zugleich rücken auf das revolutionäre Wien die Truppen der Habsburger zu. Blum schließt sich einer Delegation von linken Abgeordneten an und nimmt im Angesicht der gewalttätigen Bedrohung der Stadt schließlich an ihrer bewaffneten Verteidigung teil. Nach der Niederlage glaubt er, dass ihn die Immunität als Abgeordneter schützt. Doch die Sieger machen kurzen Prozess. Am Morgen vor seinem 41. Geburtstag wird er standrechtlich erschossen.

>> Zur Video-Botschaft von Robert Blum <<

Quelle: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/robert-blum-/DE-2086/lido/57c58440444d58.26531687

 

Fritz Bauer: Jurist, Generalstaatsanwalt in Frankfurt am Main, Aufklärer

Geboren 1903 in Stuttgart, gestorben 1968 in Frankfurt am Main

Der Generalstaatsanwalt ermittelt wieder. Der Jurist und Aufklärer folgt den Spuren der eigenen Erinnerung. Beim Lokaltermin in Tel Aviv und Frankfurt am Main eröffnet er den Fall Fritz Bauer. Er ist noch nicht fertig mit sich …

Fritz Bauer war deutscher Jurist und Politiker jüdischer Abstammung, der sich früh politisch engagierte und für die Sozialdemokratie einsetzte. Als jüngster Amtsrichter Deutschlands wurde er 1930 in seiner Heimatstadt Stuttgart tätig, jedoch aufgrund seiner politischen Aktivitäten 1933 aus seinem Amt entlassen und für acht Monate im Konzentrationslager Heuberg inhaftiert. Nach seiner Flucht aus Deutschland lebte er in Dänemark und später in Schweden. In der Nachkriegszeit setzte er sich für ein demokratisches Justizsystem ein und dafür, die NS-Verbrechen vor Gericht zu bringen. Er gab dem israelischen Geheimdienst Mossad den entscheidenden Hinweis zum Aufenthaltsort Adolf Eichmanns. Als Generalstaatsanwalt des Landes Hessen leitete er die Ermittlungen, die schließlich zum Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965) führten. 1968 stirbt Bauer in Frankfurt am Main, bevor der von ihm ebenfalls initiierten Prozess gegen die Schreibtischtäter der "Euthanasie" stattfinden konnte.

>> Zur Video-Botschaft von Fritz Bauer <<

Quelle: https://www.fritz-bauer-institut.de/fritz-bauer

Johann Wolfgang von Goethe: Schriftsteller, „Dichter-Fürst“

Geboren 1749 in Frankfurt/Main, gestorben 1832 in Weimar

Georg Forster: Naturforscher, Schriftsteller, Revolutionär

Geboren 1754 in Nassenhuben, gestorben 10. Januar 1794 in Paris

Goethe gegen Forster, Fürstenknecht versus Revolutionsromantiker, ein Selbstgespräch, das zur Disputation zweier Genies über Aufstieg und Untergang von Menschen und Welten wird - wahlweise begründet mit den Theorien von Evolution oder Revolution.

Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe war deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher. Er gilt als führender Dichter der Bewegung „Sturm und Drang“ in Leipzig und Straßburg. Neben seinen weltberühmten Werken wie unter anderem „Die Leiden des jungen Werther“ und „Faust“ wird Goethe in Weimar geheimer Legationsrat und Kabinettschef. Er leitet Regierungsämter und führt 1791 das Weimarer Hoftheater. Als Begleiter des Herzogs nahm er 1792 am Krieg gegen die Französische Revolution teil, deren gewaltige Bedeutung für die weitere Entwicklung Europas er frühzeitig erkannt haben soll. Zudem beschäftigte er sich intensiv mit Biologie und entdeckte den Zwischenkieferknochen.

Georg Forster war ein bedeutender deutscher Universalgelehrter und blieb als Schriftsteller des 18. und 19. Jahrhundert meist unverstanden. Forster begleitete seinen Vater auf Inspektionsfahrten und auf James Cooks zweiter Weltreise, was ihm Ruhm als Naturforscher und Reiseschriftsteller einbrachte. Er hatte eine Anstellung als Professor für Naturkunde in Kassel und arbeitete eng mit führenden Vertretern des deutschen Geisteslebens zusammen. Forster trat dem Mainzer Jakobinerklub bei und starb 1794 in Paris als überzeugter Demokrat. Er ist bekannt für seine Werke wie "Reise um die Welt" und "Ansichten vom Niederrhein".

Goethe und Forster verband ein ambivalentes Verhältnis, geprägt von wertschätzender Verbundenheit und unüberwindbarer politischer Meinungsverschiedenheit.

>> Zur Video-Botschaft von Goethe/Forster <<

Quellen: https://www.georg-forster.uni-kassel.de/?page_id=17
https://www.weimar-tourist.de/johann-wolfgang-von-goethe.html

 

Credits & Informationen

Credits

Schauspieler:innen:
Soheil Boroumand
Thomas Dehler
Meigl Hoffmann
Jennifer Demmel
Verena Noll
Dorothea Arnold
Rainer Frank
Clara De Pin

Konzept & Regie: René Reinhardt
Set & Kostüme: Elisabeth Schiller-Witzmann
Bau (Telefonzellen): Sven
Technik: Benjamin Henkel, Henriette Albrecht, Franz Lützgendorf
Produktion: Clémentine Harpagès, Jennifer Krebs
Regieassistenz: Jennifer Krebs

„The Cockpit Collective” ist ein Format der Schaubühne Lindenfels, das im Frühjahr 2020 entwickelt wurde. Als digitales „Interface Theater“ bringt es Publikum und reale Personen aus Vergangenheit und Gegenwart, verkörpert von Schauspieler:innen, ins Gespräch. Nach Interventionen auf dem Marktplatz und im Clara-Zetkin-Park ist dies die dritte Aktion des Kollektivs im Leipziger Stadtraum.

Ein Projekt der Schaubühne Lindenfels in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Die Veranstaltung in Leipzig wird gefördert von der Stadt Leipzig im Rahmen des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Die Veranstaltung in Frankfurt a. M. ist offizielles Projekt der Partnerstadt Leipzig zum Paulskirchenfest 2023 und wird gefördert durch die Tourismus & Congress GmbH Frankfurt am Main, die Leipzig Tourismus & Marketing GmbH sowie die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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