In der Nacht vom zweiten auf dritten Oktober wird im Ballsaal der Schaubühne Lindenfels der Roman „Auf Schwimmen-zwei-Vögel“ des irischen Schriftstellers Brian O’Nolan alias Flann O’Brien (1911-1966) gelesen – und zwar komplett. Danach gibt es Frühstück.

Das Buch ist ein literarisches Spiegelkabinett: Ein Student schreibt über einen Schriftsteller, der wiederum über Charaktere schreibt, die sich wiederum gegen ihn auflehnen. Irische Sagenfiguren tauchen auf, Westernhelden, Trinker, Philosophen, eine Kurzhorn-Kuh. Und jede Menge Porter. Das ist alles recht wundersam. Und es ist richtig gute Literatur.

Vorgetragen wird der Roman von vielen schönen Stimmen – manche bekannt, manche sogar irisch, allesamt trinkfest und außerdem (halbwegs) wach.

Doch es ist nicht einfach eine Lesung. Eher ein Schwimm-durch-die-Nacht. Zuhören, draußen rauchen, in die Kneipe nebenan gehen, einen Porter trinken, beiläufige Dialektik, dann wieder zuhören, dösen, und dann wieder alles von vorn.

Es wird Musik, Intermezzi, Porter, und ein Bett auf der Bühne geben. Und natürlich wird der Geist von Harry Rowohlt zugegen sein. Keiner hat das Buch so schön zusammengefasst wie er: „Eine Gruppe von Menschen geht von A nach B und quatscht sich dazwischen fest.

Künstlerische Leitung: David Nisters, Dennis Levin, Verena Noll
Es lesen: Verena Noll, Thomas Dehler, Victoria Schätzle, Christian Feist, Danne Hoffmann, Lisa Dressler, Jan Uplegger, Jakob Kienemund, David Nisters, Stephan Koch u.a.