HOW TO BE SO SORRY
Eine Audio-Installation von Bastian Sistig in Kooperation mit Schüler:innen der 20. Oberschule Leipzig
Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat zu Beginn der Pandemie verlauten lassen, dass wir uns noch viel zu verzeihen haben werden. Seitdem haben sich einige bereichert, andere sind abgehängt worden, so manche Ungleichheit hat sich vergrößert, und auch historische Ungerechtigkeiten sind vielfach noch immer nicht wiedergutgemacht worden. Wie kann man sich eigentlich entschuldigen, für kleinere und größere Verbrechen, persönliche Missgeschicke und globale Tragödien? Welche Entschuldigungen werden bald bitter nötig sein, welche sind auch übermorgen noch völlig unangebracht, und wann dürfen Wunden nie verschlossen werden? Wie genau geht Sorry-Sagen überhaupt? Und wem hilft das Sorry eigentlich?
Auf Basis einer gemeinsamen Recherche mit den Schüler:innen zwischen Geschichte, Ethik, Gemeinschaftskunde, persönlichem Umfeld und medialen Referenzen hat Autor und Regisseur Bastian Sistig mit den Schüler:innen in sechs Arbeitseinheiten reale und historische, semifiktionale und utopische Entschuldigungen gesammelt. So ist ein kleines Hörstück entstanden, mit prachtvollen, bitter notwendigen, fabelhaften, bissigen und utopischen Entschuldigungen von ausgewählten historischen und topaktuellen Persönlichkeiten, deren Entschuldigungen die Welt in den Augen der Schüler:innen bitter nötig hätten! Eine Audio-Installation über die (Un-)Möglichkeiten einer Geste und der Versuch, nichts unversucht zu lassen.
Das Projekt basiert auf der Performance „1001 Sorrys“ von Brands/Sistig/Steinmair und der Stückentwicklung „How to excuse“ von &sistig.
Von und mit Schüler:innen der 20. Oberschule Leipzig: Hiba , Hiam, Leonie, Abigail, Mariama, Emily, Fiona, Daria, Zoe, Leonie, Stefanie , Milane, Lilly, Karam, Mahmud, Abdilrahim, Eric, Florian, Lukas, Timon, Ozan, Mustafa, Andreas
Beteiligte Lehrer: Mathias Kötter und Jens Brunke
Konzept und Workshopleitung: Bastian Sistig
Pädagogische Leitung: Eucaris Guillen
Soundschnitt: burgund t brandt
Ein Projekt der Schaubühne Lindenfels. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.