Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer
Wir solidarisieren uns | #StandWithUkraine

THEATRE OF PLAYWRIGHTS - IM EXIL #4

Lesungen aktueller ukrainischer Literatur


Gemeinsam mit dem Kiewer Theatre of Playwrights (театр драматургів) realisieren wir eine monatliche Lesungsreihe, bei der Mitglieder des Autor:innen-Theaters und andere Künstler:innen ihre aktuellen Arbeiten präsentieren.

Auf dem Programm der vierten Ausgabe stehen mit „Call Things By Their Names“ von Tetiana Kytsenko und „Apfelbäume pflanzen“ von Iryna Harets zwei Texte, die beide in den ersten Kriegstagen entstanden sind. Übersetzt ins Deutsche, werden sie in Anwesenheit der Autorinnen von Schauspieler:innen gelesen.

Zudem zeigt das Duo MARIIA&MAGDALYNA seine Performance ,,human?“:  eine theatrale, musikalische Messe, bestehend aus Einträgen aus Kriegstagebüchern, ukrainischer Lyrik und Bibeltexten. Zusammen mit Musikerin Kristina Kirik und Visual Artist Helena Shykina erforschen die beiden Künstlerinnen die Themen Liebe, Akzeptanz, Vergebung, Wut und Hass. Dieses Gastspiel aus Kiew findet in ukrainischer und englischer Sprache mit deutschen Übertiteln statt.


__________


Am 12. März sollte in Kiew mit dem Theatre of Playwrights ein neues Theater der Autor:innen eröffnet werden. Doch der Angriffskrieg der russischen Armee zerstörte diese lange vorbereitete Premiere über Nacht. Viele der Autor:innen sind ins Ausland geflüchtet oder harren freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus.
Die Schaubühne möchte ihnen eine Plattform bieten und startete dafür diese Reihe, auch als Pilotprojekt mit dem Ziel, eine dauerhafte Partnerschaft mit dem Kiewer Theaterhaus aufzubauen sowie die Möglichkeit auszuloten, dessen Mitgliedern für die Zeit des erzwungenen Exils eine feste Spielstätte zur Verfügung zu stellen.
 

Im Kontext der Reihe ist die Schaubühne dem neu gegründeten Netzwerk „Das Gefühl des Krieges - Weltweites Lesungs-Projekt zur Unterstützung der Kulturschaffenden der Ukraine“ beigetreten, das diese und ähnliche Lesungen unterstützt. Die aktuelle Ausgabe ist unser Beitrag zu den gemeinsam gestreamten Veranstaltungen.



Das Programm und die Künstlerinnen der 4. Ausgabe im Detail:

 

TETIANA KYTSENKO: CALL THINGS BY THEIR NAMES

Das Gedicht „Call Things By Their Names“ entstand in den ersten Wochen des Krieges. Die Autorin spricht davon, wie wichtig es ist, alles - Straßen, Phänomene und sogar Lebensmittel - ehrlich, offen und ohne heuchlerische Allegorien zu benennen.

Tetiana Kytsenko ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Kuratorin. Sie ist spezialisiert auf soziale und psychologische Dramen und wurde u.a. mit dem Grand Prix des Wettbewerbs „Free Theatre" (London-Minsk, 2016) ausgezeichnet. Gleichzeitig ist Kytsenko Mitglied des Vorstands der NGO Theatre Platform (Kiew) und des Aufsichtsrats der Ukrainischen Autorenliga.


IRYNA HARETS: APFELBÄUME PFLANZEN

Stress und Schock in den ersten Kriegstagen. Trotz alledem hält eine Frau an ihrem Traum fest: Sie will eine Apfelplantage anlegen. Sie wird von dem Wunsch getrieben, Hass mit Liebe und Zerstörung mit Schöpfung auszugleichen. Durch die Arbeit mit einem Pflanzenführer, lernt sie die Zerbrechlichkeit des Lebens zu verstehen – ein Leben, das sich zunehmend zu einer Spirale entwickelt, in der Krieg und Terror immer wieder auftauchen.

Iryna Harets ist Theaterleiterin, Dramatikerin, Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Regisseurin und Psychologin. Sie gewann ukrainische und internationale Theater- und Literaturwettbewerbe, gründete die gesamtukrainische Bibliothek des modernen Dramas ,,UkrDramaHub“ und ist eine der Gründerinnen des Theatre of Playwrights.


MARIIA&MAGDALYNA FEAT. KRKRK: HUMAN?

Marusia Ionovas und Nadiia Holubtsovas Performance ,,human?...“ ist eine theatrale, musikalische Messe, bestehend aus Tagebucheinträgen, welche in den ersten Wochen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entstanden, sowie ukrainischer Lyrik und Bibeltexten.
Zusammen mit der Musikerin Kristina Kirik und Visual Artist Helena Shykina erforschen sie die Themen Liebe, Akzeptanz, Vergebung, Wut und Hass. Was bedeuten diese Worte in der heutigen Welt? Haben sie noch Gültigkeit? Was ist der Mensch? Ist er eine Kreatur, die gelernt hat zu lieben? Oder eine, die gelernt hat zu hassen und zu zerstören? Wie kann man der Dunkelheit entkommen? Wie kann über Krieg gesprochen und gefühlt werden? Wie kann Leben erschaffen und behauptet werden, in Zeiten der Zerstörung?

Performance: Marusia Ionova, Nadiia Holubtsova
Electronic Musician: Kristina Kirik
Live VJ: Lena Shykina


In ukrainischer und englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dauer: ca. eine Stunde

 

 


Der Eintritt ist frei - Spenden erbeten.

 

Vergangene Termine
Mi. 21.09.2022 / 19:30 Uhr