Spielplan
Vorfilm + Gespräch: Street City
Während des weltweiten, ersten Lockdowns 2020 beobachtet die Nachwuchsregisseurin Maristela Ávila in Bogotá wie der obdachlose Straßenkünstler Andrés Cortés von Polizisten geschlagen und vertrieben wird. Sie geht in ihrem ersten Projekt „Street City“ der Frage nach: Wenn alle zu Hause bleiben sollen, was geschieht dann mit den Menschen, die kein Zuhause haben und die von den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus teilweise nicht berücksichtigt werden? Welchen Gefahren sehen sie sich ausgesetzt, vor allem in Bezug auf Polizeigewalt? Im Film wird dieser Frage in kurzen Sequenzen und Interviews nachgegangen.
Ein sehr aktueller Kurzfilm und einer der ersten, der die Corona-Pandemie zum Thema macht. Im Zuge der Veranstaltung wird die Regisseurin, die zurzeit in Leipzig lebt, Publikumsfragen zur Entstehung des Films beantworten und es soll versucht werden, die angesprochene Thematik der Polizeiwillkür in einen globalen Kontext zu setzen.
„Street City“ hat als Maristela Ávilas Debutfilm u. a. den Preis als „Best Short Film Documentary“ beim Europe Film Festival gewonnen. Sie ist Schauspielerin und professionelle Tänzerin. Seit Ende 2019 arbeitet sie als Regisseurin und Produzentin und versucht dabei, einen menschlichen und sozialen Zugang zu den angesprochenen Themen zu finden.
Street City (Maristela Avila, Kolumbien 2020, 13ˈ, OmU)
Drei Länder, drei Konflikte, drei Frauen und ein vergleichbares Schicksal: Tränengas und Gummigeschosse, Wasserwerfer und Dürre, Regierungen, die nicht zuhören wollen und eine junge Generation, die wütend ist. Sie haben nicht vor aufzugeben: weder Hilda, die in Uganda für die Zukunft unserer Umwelt kämpft, noch Rayen oder Pepper, die in Santiago de Chile und Hongkong für mehr soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf die Straßen gehen. Sie kämpfen weiter. Für ihre und unsere zukünftigen Kinder.
Franz Böhm, 2021, Deutschland / Großbritannien / Österreich, 89ˈ, OmdU