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Diagnose F20

Performatives Konzert

Diagnose F 20 erforscht die Schnittstelle von Neurodiversität, Kunst und Gesellschaft, der Titel bezieht sich auf die Diagnose ‚Schizophrenie‘, gegenwärtig noch selten öffentlich diskutiert. Im Anschluss an die künstlerische Positionierung findet eine Podiums/Publikumsdiskussion mit Betroffenen und/oder Spezialärztin statt. 

Inspiriert von der Komponistin Hildegard von Bingen und dem Schweizer Art Brut Künstler Adolf Wölfli befragen wir die Grenzen zwischen visionärer Ekstase und psychiatrischer Diagnose. Mit unserem einzigartigen Instrumentarium – von Naturtonhörnern bis zu industriellen Quarztiegeln – entsteht eine experimentelle Klanglandschaft, die Vergangenheit und Zukunft, Spiritualität und Technologie verbindet. Wahrnehmungsräume und Klang in Echtzeit zu visualisieren. Durch Improvisation und musikalische Experimente soll das Projekt neue Perspektiven auf künstlerische Schaffensprozesse jenseits neuronormativer Grenzen erforschen. Unser Projekt untersucht das Spannungsfeld zwischen Pathologisierung und Sakralisierung von Neurodiversität. 

Dabei geht es um die Frage, wie künstlerische Positionen - oder Visionen, sowohl in spirituellen als auch in psychiatrischen Kontexten, als legitime Ausdrucksformen der menschlichen Existenz verstanden werden können. 

Wir setzen uns in diesem Kontext mit den (Lebens)werken von Hildegard von Bingen, deren visionäre Ekstase sanktioniert war und als heilig galt und Adolf Wölfli, einem schizophrenen Straftäter in der Psychiatrischen Klinik Nähe Bern/Schweiz, auseinander. Dabei werden Texte und Gesänge Hildegards mit Wölflis surreal - halluzinatorischen Denkbildern in Dialog gesetzt. In dieser Anordnung erforschen wir das Spannungsfeld zwischen visionärer Ekstase und diagnostiziertem ‚Wahnsinn‘, weil wir nach dem Grenzbereich suchen ,in dem auch künstlerische Prozesse stattfinden - bzw. behaupten, dass künstlerische Formulierungen allein darüber eine Aussage treffen können. 

Ein Podiumsgespräch mit Betroffenen ist im Anschluss geplant.


Vokal: Ingala Fortagne
Hörner: Gundolf Nandico
Percussion: Pina Bettina Rücker 
Video/Animation: Pascal Grütter


Eine Produktion des Ensembles Echo_von_nichts und Gundolf Nandico in Kooperation mit der Schaubühne

Termine
Sa. 31.01.2026 / 20:00 Uhr
Ticket
Ballsaal
So. 01.02.2026 / 18:00 Uhr
Ticket
Ballsaal

Tickets in der Schaubühne, hier online und an allen Reservix-VVK-Stellen: 18 / 12 (erm.) Euro






Bei Besuch mit Rollstuhl bitte vorher Kontakt aufnehmen:
service@schaubuehne.com | 0341-4846210