EINE REIHE INTERDISZIPLINÄRES #1
Impuls: Franz Knoppe (neue unentd_ckte narrative Chemnitz)
Wir entwerfen Ideen für ein Theater der Zukunft und diskutieren hierzu in einer dreiteiligen Reihe über Möglichkeiten und Bedingungen eines vernetzten, fachübergreifenden Arbeitens im Theater. Zum Auftakt stellt Franz Knoppe das Schnittstellenprojekt „neue unentd_ckte narrative“ vor:
Im November 2016, fünf Jahre nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU), organisierte eine Gruppe um den Verwaltungswissenschaftler Franz Knoppe, bestehend aus Theatermacher*innen und einer Konfliktforscherin, das Theatertreffen „Unentdeckte Nachbarn“ in Chemnitz und Zwickau. Dieses Festival vernetzte kommunale, regionale und bundesweite Erinnerungsinitiativen an den Schnittstellen zwischen Kultur, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Zielstellung war die Eröffnung kreativer Handlungsräume zur kritischen Begleitung der NSU-Aufarbeitungsprozesse auf juristischer, parlamentarischer, institutioneller und kultureller Ebene in Sachsen. Das Nachfolgeprogramm „neue unentd_ckte narrative“ entwickelt die Methode der Kreativen Diskurstransformation weiter.
Franz Knoppe ist Verwaltungswissenschaftler und Gründer des internationalen Kunstnetzwerks Grass Lifter. 2016 war er Projektleiter des Theatertreffens „Unentdeckte Nachbarn“ in Chemnitz, welches 2017 mit dem sächsischen Demokratiepreis ausgezeichnet wurde. Momentan arbeitet er unter dem Titel „neue unentd_ckte narrative“ als Projektleiter an einem Folgeprogramm. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Formen des Kunstaktivismus. Sein besonderes Anliegen ist die künstlerische Bearbeitung und Aufklärung der Taten des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds. Franz Knoppe arbeitet außerdem als Organisationsentwickler, Koordinator und Trainer für ergebnisoffene Prozesse.
Nächste Termine:
Marcus Lobbes (Künstlerischer Leiter der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund) zu „Referenzrahmen digitaler Spielflächen“ am 11. Januar 2021
Prof. Antje Boetius (Diektorin des Alfred-Wegner-Institutes Bremerhaven – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) zum „Theater des Anthropozän“ am 12. April 2021
Eine Veranstaltung der Schaubühne Lindenfels in Kooperation mit der Servicestelle Freie Szene.