Spielplan
LULU KOMPLEX
Opernsalon: Frau mit Schatten
Im Vorfeld der Performance “Lulu” am 16. und 17. Mai
Was bedeutet es, wenn aus historischem Material ein lebendiger, gegenwärtiger künstlerischer Prozess wird? Wie lassen sich dominante narrative Strukturen dekonstruieren und welche alternativen Erzählformen entstehen dabei? Was bleibt am Ende von einer Produktion zurück, und welche Spuren hinterlässt künstlerisches Arbeiten im Archiv? Welche Rolle spielen Zeitlichkeit, Erinnerung und Vorstellungskraft in der künstlerischen Praxis?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Opernsalon mit Lulu Obermayer. Die international tätige Künstlerin bewegt sich mit ihrer Arbeit an den Schnittstellen von Oper, Theater, Performancekunst und Tanz. Sie verwebt Fakten und Anekdoten aus der Theatergeschichte und bringt weibliche Positionen zur Aufführung. Damit stellt sie grundlegende Fragen zur Handlungsfähigkeit und Darstellbarkeit auf der Bühne. Dabei nutzt sie den europäischen Kanon als Reibungsfläche und öffnet Räume für neue Erzählweisen. In der Solo-Performance “Lulu” setzt sie sich mit ihrer Namensgeberin auseinander, einer Figur, die gleichermaßen Mythos, Projektionsfläche und Zerrbild männlicher Fantasien ist.
Im Opernsalon wird Lulu Obermayer Einblick in ihre künstlerische Praxis geben, ihre Recherchearbeit vorstellen und über Arbeitsprozesse, Materialsammlungen und künstlerische Entscheidungen sprechen. In einer kleinen interaktiven Ausstellung können Sie sich selbst durch ausgewählte Quellen bewegen.
Nach einem Impuls von Lulu Obermayer freuen wir uns auf eine offene Gesprächsrunde mit dem Publikum, moderiert von Lydia Wilinski und Jil Kohlschein.
Der Opernsalon erfolgt in Rahmen der Reihe MittwochsLounge des Centre of Competence for Theatre (CCT) und des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig in enger Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels Leipzig.