Sprengbagger 1010
Deutschland Ende der Zwanziger Jahre: Kohle ist Brennstoff und Motor der Industrie, die hunderttausenden Menschen Arbeit und Brot sichert. Die Kohlevorkommen im Rheinland, Ruhrgebiet und Sachsen befeuern die Hochöfen der großen deutschen Industriezentren. Doch das schwarze Gold der Erde geht zur Neige. Neue Kohle muss gefunden, neue Abbaugebiete müssen erschlossen werden, damit der Herzschlag der Maschinen nicht ins Stocken gerät – koste es was es wolle!
Vor diesem realen Hintergrund entwickelt sich das Melodrama des Films: Ein von den technischen Möglichkeiten des 20. Jahrhunderts verblendeter Ingenieur, konstruiert eine gigantische Maschine, die sich unbarmherzig durch die Landschaft frisst, um Kohle noch schneller und ohne Rücksicht auf Verluste fördern und abbauen zu können.
Der Film verbindet auf geschickte Art die Stilmittel des Industriefilms mit denen eines publikumswirksamen Melodramas. Inszeniert von Carl Ludwig Achaz-Duisberg, einem Sohn des Großindustriellen Carl Duisberg, setzt sich dieser Film mit dem Segen, der gleichzeitig auch Fluch ist, des technischen Fortschritts des 20. Jahrhunderts auseinander. Die imposanten Außenaufnahmen entstanden im westsächsischen Braunkohletagebaugebiet rund um die Leuna-Werke, könnten aber auch in jedem der großen Industriezentren Deutschlands entstanden sein.
Deutschland 1929 von Carl Ludwig Achaz-Duisberg, 89 min, Ohne Dialoge
Darsteller:innen: Heinrich George, Viola Garden, Ivan Koval-Samborsky
Kurzfilm im Vorprogramm:
FLOREANA
Auf einer abgeschiedenen Insel in der Zukunft rücken Mensch und Tier so nah zusammen wie nur technisch möglich…
Dänemark 2018 von Lou Morton, 4 min, Ohne Dialoge