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DE FACTO

Originalfassung (dt.) mit engl. Untertiteln

Wie kann sich das Kino mit der Komplexität der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und mit extremer Gewalt befassen ohne damit gemeinsame Sache zu machen? DE FACTO findet im akribisch geführten Spiel zweier Schauspieler, mittels eines präzise gebauten Filmskripts und in einem streng reduzierten Setting Antworten auf diese Fragen. In langen
und statischen Einstellungen und getrennt voneinander präsentieren zwei Schauspieler Texte, die sich auf konkrete Formen der Entmenschlichung und auf damit einhergehende Täterschaft beziehen. Die extreme Gewalt und die Beweggründe der Täter, die sie ausübten, sind zentrale Bestandteile der Monologe. In dieser Anordnung sind wir als Zuschauende mit einem von Selma Doborac hochgradig verdichteten Text konfrontiert. Dieser beruht auf Fakten und wird von den beiden dramatischen Figuren präsentiert – in Form von Gerichtsprotokollen, Täteraussagen und Berichten über alltägliche Geschehnisse. Die körperliche Präsenz der Spielenden – ihre Haltung sowie der mentale Akt des Erinnerns, der sich im Sprechen manifestiert – komplementieren die Drastik der Sprachinhalte. Mit ihrem zweiten Langfilm schreibt sich Selma Doborac tief in gegenwärtige Diskurse um eine angemessene Darstellbarkeit von Täterschaft ein.

Österreich 2023 von Selma Doborac, 130 min, Originalfassung (dt.) mit engl. Untertiteln
Darsteller:innen: Christoph Bach, Cornelius Obonya

Mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin Selma Doborac

Tickets: 6,50 / 5,50 (erm.) Euro

Vergangene Termine
Mi. 13.09.2023 / 20:00 Uhr