Die Veranstaltung findet mit Publikum (in zwei Gruppen, jeweils limitiert auf vier Personen) im und um das Leipziger Probenzentrum (LPZ) sowie digital per Livestream auf dringeblieben.de statt.
Start/Treffpunkt 1. Gruppe (vier Personen):
21 Uhr an der Freitreppe vor der Schaubühne
Start/Treffpunkt 2. Gruppe (vier Personen):
21.30 Uhr an der Freitreppe vor der Schaubühne
Start Livestream auf dringeblieben.de:
21 Uhr
Zusätzlich am 10. Juni 19 Uhr im Vorfeld der Premiere:
Artist-Talk via YouTube
„A space is a place where we create relationships.“ (Auxiliadora Gálvez Pérez, Professorin für Architektur, Madrid)
„passed present perfect“ ist ein interdisziplinärer Dialog zwischen Bewegungs-, Sound- und Videokunst über die Charakteristika des kollektiven Stadtraumes und der darin individuell erlebten Privatsphäre. Die Choreografinnen Lisanne Goodhue und Ildikó Tóth untersuchen in ihrer Recherche im Josephkonsum und an verschiedenen Orten im Umfeld der Schaubühne Lindenfels die Verbindungen zwischen Privatem und Öffentlichem. Klang, Bewegung, Perspektive, Interaktion – wie wird Raum anhand bestimmter Gegebenheiten erlebt, welche sensorischen Reize sind wahrnehmbar und wie lässt sich darin navigieren? Sind wir eigentlich im selben Raum?
Gemeinsam mit der Soundkünstlerin Maike Lindemann und dem Medienkünstler Matthias Gruner extrahieren sie bestimmte Atmosphären und Bewegungsflüsse des öffentlichen Raumes und übertragen diese in veränderter Frequenz oder verzerrter Form in persönliche Tanz-, Klang- und Videoszenarien, die den Winter in den Sommer, den Morgen in die Nacht, das Geschrei von einem Spielplatz in ein stilles Tanzstudio oder das Schwingen einer Handtasche in eine Armbewegung übersetzen.
Während Tanz und Sound den urbanen Alltag in Verzerrungen, Stillstand und Stille widerspiegeln, eröffnen Videoprojektionen artifizielle Realitäten, die eine Auseinandersetzung mit den herkömmlichen Sehgewohnheiten und Dispositiven einfordern. Das Publikum ist über Videostream und in limitierter Anzahl auch live vor Ort eingeladen, mitzuerleben, was die Fragmentierung von Zeit(en) und Räum(en) mit Körpern, Bewegung und Sinnen anstellen kann.
Konzept: Lisanne Goodhue, Matthias Gruner, Maike Lindemann, Ildikó Tóth
Choreografie, Performance: Lisanne Goodhue, Ildikó Tóth
Video: Matthias Gruner
Sound, Gesang: Maike Lindemann
Produktionsleitung: Theresa Jacobs
Öffentlichkeitsarbeit: Alisa Hecke
„passed present perfect“ ist eine Koproduktion mit der Schaubühne Lindenfels und dem Verein 4fürTANZ Leipzig. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Zudem gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig.
Lisanne Goodhue ist als Tänzerin und Choreografin tätig, seit 2011 wohnt sie in Berlin. Sie studierte klassischen und zeitgenössischen Tanz sowie Bildende Kunst in Montreal (Kanada). Seit 2009 kollaborierte sie mit dem Choreografen Sebastian Matthias in seinem Forschungsprojekt „groove space“. Sie wirkte weiterhin mit in Choreografien von Julian Weber und Mathilde Monnier. Eigene Arbeiten wurden bereits in Montreal, London, auf der Tanzplattform Deutschland und bei Tanz im August Berlin aufgeführt. Im Sommer 2020 schloss sie ihre Masterausbildung Choreographie am ICI-CCN Centre Chorégraphique National in Montpellier ab. Sie ist Mitbegründerin des interdisziplinären Kollektivs cohue.
Matthias Gruner, geboren 1977, ist an den wilden Rändern des Erzgebirges aufgewachsen. 1996 Abitur, Zivildienst, Praktikum als Kamera- und Schnittassistent in Dresden. Ausbildung zum Mediengestalter (Bild und Ton) in Dresden und Leipzig. Seit 2001 freiberuflicher Medienkünstler, Video Editor und Grafikdesigner.
Maike Lindemann bewegt sich mit virtuoser Leichtigkeit in verschiedenen Genres. Sie war Mitglied in Bobby McFerrins Vokalensemble Slixs&friends und begleitete seine Europatour. Mit der Funkband Schwarzkaffee trat sie auf diversen Jazzfestivals auf und veröffentliche zwei von der Presse gelobte Studioalben. Ihr Jazz/Singer-Songwriter Duo Plebeian Love und ihre Vocal Pop Band VOXID veröffentlichten ebenfalls mehrere Alben, mit welchen sie durch Deutschland und Europa tourt. Daneben arbeitet sie regelmäßig in Theaterprojekten mit (Schauspiel Leipzig, „Parkinsong Revue“).
Ildikó Tóth studierte an der Codarts Universität Rotterdam. Nach dem Studium führte ein DAAD Stipendium sie nach New York City, wo sie u.a. mit den Choreografen Susan Marshall sowie Bill Young arbeitete. Mitglied der Forsythe Company in Frankfurt von 2012 –2015. Seit 2015 freiberufliche Tänzerin, Choreografin und Dozentin, u.a. in Produktionen von Thierry de Mey, Heiner Goebbels, Fabrice Mazliah, Sebastian Matthias und Irina Pauls. Sie ist Gastdozentin an der Palucca Schule Dresden und unterrichtet regelmäßig bei Profitraining Leipzig, Tanzfabrik Berlin, Tanzplattform Rhein-Main Frankfurt, K3 Hamburg u.a. Seit 2018 ist sie Mitglied des Vorstands von 4fürTANZ e.V