Spielplan
Die Marx-Familiensaga
Er schreibt den neuen „Faust“. Er schlägt sich gerade so durch. Er sucht eine Wohnung, nachdem er und seine Familie aus der Dean Street vertrieben wurden. Er diskutiert mit Genossen, mit dem Urvater Abraham ebenso wie mit belebten Bildern von Bauarbeitern. Er gönnt sich Hydrotherapie. Er spiegelt sich in den Fenstern von Sexshops, durchstreift Moskauer Nachtclubs, zwinkert uns aus Bildern zu. Er sitzt mit Jenny in Hampstead und schaut eine Liveübertragung des Zusammenbruchs des sowjetischen Blocks. Dann schaltet er zu Dallas – oder zu einer anderen endlosen Serie aus einer neuen Welt, die den Gesetzen des Marktes unterworfen ist.
Er entzieht sich uns. Gründer des wissenschaftlichen Sozialismus. Philosoph und Dichter. Prophet und Betrüger. Liebender Vater. Trauriger Clown. Teufel! Karl Marx. Man sagt, er habe unsere Gegenwart grundlegender beeinflusst als jeder andere Intellektuelle der Moderne. Er kämpfte für Gerechtigkeit und Solidarität – und doch kennen wir ihn vor allem als Inspirator grausamer Diktaturen. Was wissen wir wirklich über ihn? Und warum sollten wir heute überhaupt noch etwas über ihn wissen wollen?
Regie: Jan Mikulášek
Dramaturgie: Martin Sládeček
Bühnenbild: Marek Cpin
Video: Ondřej Kocar
Regieassistenz: Anna Magdalena Pavlicová
Bühnenbildassistenz: Vendula Klímová
Bühnenleitung: Hana M. Senková
Fotografie: David Konečný
Besetzung
Karl – Dalibor Buš
Friedrich – Dominik Teleky
Jenny – Markéta Matulová
Jennynchen – Zdislava Pechová
Lenchen – Gabriela Štefanová j.h.
Weitling – Vladimír Hauser
Freddy, Rezensent – Viktor Kuzník j.h.
Polizist, Vermieter, Marx u.a. – Dušan Hřebíček
Träger, Marxist, Redner u.a. – Matouš Benda
Ein Gastspiel des Divadlo Husa na Provázku (Brünn) im Rahmen der Theaterpartnerschaft mit der Schaubühne Lindenfels