Premiere: 16. April
Lenz ist ein Getriebener. Ein aus der Bahn geworfenes Subjekt. Ein Stürzender, dem die eigenen Gedanken um die Ohren fliegen. Rastlos, wund, übersensibel. Lenz ist einer, der im Hier und Jetzt scheitert. Einer, der aus der Zeit fällt. Er findet Zuflucht, doch nichts kann ihm mehr Zuflucht sein.
„The harder we fight / The higher the wall“ (Anne Clark)
Georg Büchners „Lenz“ ist die Beschreibung eines veränderten Bewusstseinszustandes. Ein Strom aus Gedanken, Sound und Bewegung. Ein unaufhaltbarer Fluss. „Lenz“ ist Musik, Tanz, Sprache. Ein leerer Kinosaal, ein aufgelassenes Treppenhaus. Irgendwo in der Landschaft, in der Metropolis, in der Gegenwart.
Basierend auf Büchners Erzählung, versuchen in acht Episoden ein Schauspieler, eine Schauspielerin, eine Tänzerin und eine Musikerin, in Lenz' Gefühls- und Gedankenwelt vorzudringen. Dabei treibt die Inszenierung, die zwischen Poetry, Clubkonzert und Tanzperformance changiert, das Fragmentarische weiter, das bereits bei Büchner angelegt ist. Wortfetzen, Bewegungen und Sounds werden neu zusammengesetzt bzw. „geremixt“ - u.a. auch Songs von Anne Clark und Nick Cave, in denen der Dichter Lenz nachklingt. Auf Clarks „Sleeper in Metropolis“ verweist zudem der Titel des Abends.
„Love is dead in metropolis
All contact through glove or partition
What a waste
The City -
A wasting disease“
(Anne Clark)
Mit: Elena Francalanci, David Jeker, Laila Nielsen | Charlotte De Montcassin (Electroacoustic Music)
Regie: René Reinhardt
Bühne/Kostüm: Elisabeth Schiller-Witzmann
Video: Thadeusz Tischbein
Technik: Benjamin Henkel
Regieassistenz: Bella Enderlein
Eine Theaterproduktion der Schaubühne Lindenfels.