WERNER SCHWABS „DIE PRÄSIDENTINNEN“
„Schwab, das Genie, das Monster, das Ekel": So war der Tenor der Reaktionen auf die literarischen Provokationen des österreichischen Autors Werner Schwab. Die 16 Stücke, die er zwischen 1990 und seinem Tod in der Silvesternacht 1993 schrieb, machten ihn zum begehrten Bühnenautor, zum Skandal und zum Idol. Mit seinem seitdem vielkopierten, unverwechselbaren eigenen Ausdruck gilt er längst als Kult. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Texten zählt das Stück „Die Präsidentinnen", das zum modernen Klassiker avanciert ist.
Nikolaus Habjan und Barbara Petritsch bringen das irrwitzige Sprachkunstwerk als theatrale Performance auf die Bühne. Der Abend changiert zwischen Lesung und szenischem Spiel und erzählt von der Schwab´schen Welt und ihrer „kleinen Leute“: In ihrer Wohnküche übertrumpfen sich die drei Leidensgenossinnen Erna, Grete und die jüngste von ihnen, das Mariedl, in ihrem Welt-Frust. Sprachgewaltig, abgründig, bitterböse und gnadenlos komisch seziert Werner Schwab das Seelenleben einer desillusionierten Kleinbürgerwelt.
Barbara Petritsch zählt zu den angesehensten österreichischen Schauspielerinnen. Sie verkörperte am Burgtheater bereits mehrfach kongenial die Schwab´schen Kunstfiguren. Als Grete in „Die Präsidentinnen" und Frau Grollfeuer in Nikolaus Habjans gefeierter Inszenierung „Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos" wurde sie von Presse und Publikum bejubelt.
Nikolaus Habjan ist einer der aufsehenerregendsten österreichischen Regisseure der Gegenwart: Er ist ein international gefragter Opern- und Theatermacher, Puppendesigner, Puppenspieler und Kunstpfeifer. Zuletzt sorgte er etwa mit seinem Album „Kreisler Lieder“, das er gemeinsam mit der Osttiroler Musikformation Franui produzierte, für Aufsehen.
Im Rahmen von „meaoiswiamia – Gastland Österreich bei der Leipziger Buchmesse 2023“.