Spielplan
Am 12. März 2022 sollte in Kyjiw mit dem театр драматургів (Theatre Dramaturhiv) ein neues Theater der Autor:innen eröffnet werden, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker:innen unter der künstlerischen Leitung von Maksym Kurochkin. Ihr Ziel: neue Texte auf die Bühne zu bringen und damit dem klassischen Kanon des ukrainischen Theaters zeitgenössische Stoffe entgegenzusetzen. Die Eröffnungspläne wurden am 24. Februar 2022 zunichtegemacht, als die russische Armee den Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Genauso wie Millionen andere Ukrainer:innen wurden die Mitglieder des театр драматургів aus ihrem normalen Leben gerissen.
Seit drei Jahren begleitet die Schaubühne Lindenfels ukrainische Künstler:innen, die im Leipziger Exil ihren temporären Arbeits- und Lebensmittelpunkt gefunden haben. Was mit regelmäßigen Lesungen begann, ist inzwischen eine vielfältige Lese- und Performance-Reihe geworden, ergänzt um kuratierte Gastspiele. In szenischen Lesungen und multimedialen Performances verarbeiten die Künstler:innen ihre Eindrücke vom Krieg und ihren Umgang mit dem Exil.
Im Rahmen des 12. Festivals POLITIK IM FREIEN THEATER präsentiert die Schaubühne die Produktion des Theaters und Orchester Heidelberg „Über Leben als Ukrainer*in“ und lädt gemeinsam mit den Mitbegründerinnen und Autorinnen des театр драматургів Julia Gonchar und Anastasiia Kosodii zu einem anschließenden Panel zum Thema „Künstlerisches Handeln aus dem Exil“ ein. Die Autorin Anastasiia Kosodii entwarf acht kurze Kompositionen ohne Musik: über Tapferkeit, Schönheit, den Tod als Dimension der Zeit – und wie man davon erzählen kann. Und überhaupt über alles.
Die Schauspielerin Vladlena Sviatash spricht, spielt, tanzt den Text auf Ukrainisch.
Es spielt: Vladlena Sviatash
Regie: Georg Zahn
Bühne und Kostüm: Nora Kitschmeier
Choreografie: Jorgen Soler Batisda
Dramaturgie: Jürgen Popig
Hospitanz: Lena Gmirek
Text: Anastasiia Kosodii
Aus dem Ukrainischen: Lydia Nagel
Eine Produktion des Theaters und Orchesters Heidelberg in Kooperation mit dem Karlstorbahnhof und dem Freien Theaterverein Heidelberg